Magischer Ort bei Berlin am Wasser

Michael Stober:

Obwohl ich ein ausgeprägtes Interesse an Geschichte und historischen Gebäuden habe, war dieses Projekt nicht gezielt von mir gesucht worden. Ich kam eher zufällig und auf Anraten eines Freundes zu dieser zum Verkauf stehenden Ruine. Doch als ich dort ankam, ließ mich die Vorstellung von dem, was hier entstehen könnte, nicht mehr los. Meine Vision stieß war der eigentliche Antrieb für das, was hier entstanden ist. Die Nachhaltigkeit ergab sich zwangsläufig aus meiner langjährigen Erfahrung als Sanierer von historischen Gebäuden.

Die Borsigs waren Mitte des 19. Jahrhunderts die bedeutendste Unternehmerfamilie Deutschlands und beschäftigten allein in Berlin mehr als 8.000 Menschen. Die Maschinenbauanstalt des Pioniers August Borsig lieferte praktisch alle neuen Eisenbahnen für das Preußische Reich. Seine berühmte "Borsig 1" machte ihn zum "Lokomotiv-König". Beeindruckend ist, dass er bereits damals an Nachhaltigkeit dachte.

Die Firma führte weltweit die erste betriebsinterne Sozialversicherung ein und baute eine Badeanstalt, um die hygienischen Bedingungen für die Arbeiter zu verbessern. Sein Sohn Albert erwarb 1866 das Gut, um die Werkskantinen mit selbst hergestelltem Essen zu versorgen und schuf einen agrarischen Musterbetrieb, der mit modernsten Technologien arbeitete.

Von einem Rinderstall, der mit Biomasse klimatisiert war, bis hin zu Kühlsystemen, die mit Über- und Unterdruckluft arbeiteten, nutzte er fortschrittlichste Technologien.
Es gäbe noch viel mehr zu erzählen – und ich tue das auch regelmäßig! – aber das Wichtige ist: Auch wenn das Landgut heute ein modernes Inneres hat, so durchdringt die Geschichte doch jeden Winkel. Unsere Gäste spüren das und genau das macht diesen Ort so einzigartig und faszinierend.